Katzen wirken im Alltag oft selbstständig, sind aber sensibel, was Sicherheit angeht. Ein geschützter Platz hilft ihnen, Reize zu filtern und sich wirklich zu erholen – weg von Türen, Fluren und Blickkontakt, wenn sie das gerade nicht möchten. Haben sie so einen festen Rückzugsort, werden viele Katzen insgesamt entspannter und reagieren gelassener auf den Alltag.

Am liebsten wählen Katzen einen ruhigen Ort mit etwas Abstand zum Durchgangsverkehr – nicht direkt neben der Tür, nicht mitten im Flur. Ideal ist ein Platz, von dem aus sie den Raum überblicken können, ohne selbst im Mittelpunkt zu stehen: zum Beispiel eine Ecke im Wohnzimmer, leicht erhöht, mit wenig Zugluft und in der Nähe von Lieblingsmenschen, aber nicht neben der Futterstelle oder Toilette.

Für Katzen ist alles Neue erstmal „fremd“ – Geruch, Form und Standort müssen sich vertraut anfühlen, bevor sie sich dort wirklich entspannen. Manche Katzen brauchen nur Stunden, andere mehrere Tage oder Wochen, bis sie einen Platz als sicher einstufen. Das hat nichts mit „Dankbarkeit“ oder „Mögen“ zu tun, sondern mit ihrem Sicherheitsgefühl und ihrem eigenen Tempo.

Stell den neuen Platz dorthin, wo deine Katze sowieso gern liegt, und gib ihm vertraute Gerüche: eine Decke, auf der sie schon geschlafen hat, oder ein getragenes T-Shirt von dir. Leckerlis, Spielzeug oder kurze Streicheleinheiten in der Nähe helfen, positive Erfahrungen damit zu verknüpfen – aber zwing sie nicht hinein. Am besten funktioniert es, wenn der Schlafplatz einfach „zufällig“ ein guter Ort ist, den sie freiwillig entdeckt.

Ja, die meisten Katzen nutzen gern verschiedene Plätze für unterschiedliche Situationen: einen ruhigen Rückzugsort, einen erhöhten Beobachtungspunkt und vielleicht einen besonders warmen Platz für kalte Tage. Mehrere Schlafmöglichkeiten geben ihr die Freiheit, je nach Stimmung zu wählen – das macht sie oft ausgeglichener, als wenn alles auf einen einzigen Ort reduziert ist.

Erwachsene Katzen schlafen oder dösen einen großen Teil des Tages, oft 12 bis 16 Stunden. Unterstützen kannst du sie, indem du tagsüber nicht jeden Ruheplatz „bespielst“, sondern ihre Schlafphasen respektierst: lieber klare Spielzeiten und klare Ruhezeiten. Ein paar feste Rituale – z. B. Spielen, dann Futter, dann Ruhe – helfen vielen Katzen, in einen angenehmen Rhythmus zu kommen.

Lose Haare kannst du regelmäßig mit der Hand, einer Bürste oder einem Fusselroller entfernen, ohne den Platz komplett „umzukrempeln“. Beim Waschen von Decken und Kissen ist es hilfreich, nicht alles auf einmal auszutauschen, damit der vertraute Eigengeruch nicht vollständig verschwindet. Besser ist: sanft reinigen, gut trocknen lassen und den Platz danach wieder so herrichten, wie deine Katze ihn kennt.